Überleben – auf hoher See
27. März 2025 – 19:30 Uhr
Café im Geske-Kulturhaus
Gustav-Heinemann-Str. 1a Liblar
Podiumsdiskussion
Die „Flüchtlingsflut“ ist eine vielfach verwendete Metapher, die das Bild der Flut als Bedrohung nutzt. Was aber, wenn man die Fahrt auf hoher See ernst nimmt? Das Meer hat als das schlechthin Andere des festen Landes eine lange Tradition, in der nicht nur das Abenteuer, sondern vor allem die Gefahr zentral ist.
Dass damit auch philosophische Ein-stellungen zur Debatte stehen, zeigen philosophische und literarische Texte über den „Schiffbruch mit Zuschauer“ bis hin zu „Moby Dick“.
Können wir aus den Verhaltenslehren des Meeres Rückschlüsse auf unser eigenes Handeln ziehen?
Asche und Feuer
8. Mai 2025 – 19:30 Uhr
Stadtbücherei
Bonner Straße 29, Lechenich
Vortrag von
Prof. Matthias Bickenbach
Anlässlich der NS-Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 geht der Vortrag der national-sozialistischen Rhetorik der Flammen nach und zeigt auf, welcher Begründung sie bedurfte und warum gerade Literatur zur Zielscheibe wurde, nicht zuletzt die Kurt Tucholskys. Schon auf seinen Köln-Reisen 1928/29 muss er die Erfahrung der Ausgrenzung machen, die am Ende in den rituellen „Flammensprüchen“ der Bücherverbrennung ihre Konsequenz findet. Was Tucholsky konkret vorgeworfen wurde und wie er darauf reagiert hat, zeigt eine überraschende Wendung. In der Asche, die bleibt, stiftet sich ein „Immergrün“ (Erich Kästner), ein Gedächtnis der Barbarei.
Plautdietsches Leben
10. Juli 2025 – 19:30 Uhr
Stadtbücherei
Bonner Straße 29, Lechenich
Autorinnenlesung
mit Elina Penner
Nelli ist als kleines Mädchen als Russland-deutsche nach Minden gekommen. Sie spricht Plautdietsch und isst Tweeback und versucht, in der Provinz und dem neuen deutschen Leben anzukommen. Aber die Geschichten über ihr früheres Leben lassen sie nicht los. Elina Penner schreibt über das Leben von Familien aus der sogenannten „Arbeiter-schicht”. Und sie erklärt seit 30 Jahren ihre Biografie und wieso sie mennonitisch-plautdietsche Deutsche ist und keine Russin.
Denkmodelle für Gegenwart und Zukunft der Demokratie
25. September 2025, 19:30 Uhr
Pfarrzentrum St. Kilian
Franz-Busbach-Straße 9, Lechenich
Seit fast 20 Jahren kursiert der Begriff „postmigrantisch“, ohne dass er allgemein bekannt wäre. Was damit gemeint ist und warum er produktiv ist, um Probleme der Gegenwart und Zukunft in den Blick zu bekommen, soll ausgehend von soziologischen Beiträgen und anhand postmigrantischer Literatur zur Debatte gestellt werden. Das sperrige Wort verwandelt sich dann in einen klaren Blick auf unsere Demokratie und einen literarischen Reichtum, den es zu erkunden lohnt.
Drei Kameradinnen
13. November 2025 – 19:30 Uhr
Ev. Gemeindezentrum
An der Vogelrute, Lechenich
Autorinnenlesung
mit Shida Bazyar
Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet drei Frauen eine tiefe Freundschaft. Doch egal wo, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt. Shida Bazyar ist eine vielfach preisgekrönte Autorin, die mit kompromiss-loser Sprache und mit unbedingter Kraft erzählt.
Zusammenleben?
11. Dezember 2025, 19:30 Uhr
Pfarrzentrum St. Kilian
Franz-Busbach-Straße 9,
Lechenich
Podiumsdiskussion zum Abschluss der Reihe.
Mit:
Prof. Matthias Bickenbach
Monika Nießen-Horré
Philipp Wasmund
Moderation: Sandy Auert
Über die Reihe
Philosophische Cafés des Fördervereins der Stadtbücherei sind seit Langem eine Einladung für gute Unterhaltung und anregende Gespräche.
Im letzten Jahr startete die Reihe „Menschen und Grenzen“. Darin beleuchteten wir die „Grenzgänge“ unserer Gesellschaft, blickten auf derzeitige Debatten und historische Ereignisse.
Wir freuen uns, dass unsere Veranstaltungen viele Menschen angesprochen haben und setzen die Reihe nun fort mit neuen, aktuellen Themen und einem neuen Schwerpunkt.
Was bedeutet es, in einer Gesellschaft zu leben, die von Migration geprägt ist? Wie formen Erfahrungen von Ankunft, Heimat und Identität unsere gemeinsame Zukunft? In offenen Gesprächen wollen wir auf die Perspektiven, Chancen und Heraus-forderungen blicken.
Und so bieten sie auch weiterhin den Hintergrund für die diesjährigen Themen: Unter dem Motto „Überleben – weiterleben – Zusammenleben“ wenden wir uns neuen Grenzerfahrungen zu.
Kuratiert wird die Reihe „Menschen und Grenzen“ von Monika Nießen-Horré vom Förderverein der Stadtbücherei zusammen mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Erftstadt, Sandy Auert, Philipp Wasmund vom Netzwerk „Vielfalt Erftstadt“, und Prof. Matthias Bickenbach, Hochschullehrer an der Universität zu Köln.